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der kleine Hase - Ostern

In der Nacht zu Ostern schlief ich schlecht. Ich wurde mehrmals wach. Meine Gedanken waren bei dem kleinen Hasen. Würde ich ihn noch einmal sehen? Und wie würde ich diesen Abschied empfinden? Dem alten Bär schien es ähnlich ergangen zu sein, denn um kurz nach sechs Uhr trafen wir uns beide im Garten. Ein jeder von uns hatte den Plan verfolgt, noch einmal nach dem kleinen Hasen zu schauen. Hinter dem Haus trafen wir ihn nicht an. Und in dem Blumenbeet, das an dem Weg liegt, der zu unserer Haustür führt, fanden wir stattdessen einige Ostereier vor.

„Wir sind zu spät“, brach es aus mir heraus. Auch #deralteBär schluckte mutig seine Tränen fort. „Warum weinst du denn, alter Bär?“, tönte es neben uns. „Kleiner Hase“, da bist zu ja, rief ich glücklich aus. „Jürgen, glaubst du etwa, ich würde gehen ohne euch Lebewohl zu sagen“, antworte der Hase. „Ihr solltet wissen, und dies ist mir wichtig. Ich vermag nicht zu versprechen, dass wir uns noch einmal sehen werden. Und doch ist diese gemeinsame Zeit unwiderruflich geschehen. Ich werde hierüber in den Hasen-Archiven berichten. Und auch Du Jürgen, hast unsere Geschichte niedergeschrieben, wie ich weiß. - Nehmt noch einmal mein Beispiel vom Kaleidoskop. Die ideale Mosaikfigur geht verloren, wenn ihr das Rohr etwas weiterdreht. Aber das es das perfekte Bild war, wisst ihr erst, wenn ihr das Rohr weitergedreht habt und eine neue Figur entstanden ist. Aber diese einmalige, perfekt zu nennende Struktur lebt in der Vorstellung des Betrachters weiter, bleibt in ihm für immer bestehen. Und so ist es auch mit unserem Zusammentreffen. In unseren Erzählungen, in unseren Gedanken bleiben die Erinnerungen an diese Osterzeit immer präsent. Dies Geschehen hat sich in der Weltenseele fest eingebrannt. Und falls ihr diese Worte nicht verstehen könnt, so versucht nicht sie zu klären, denn der Weg erschließt sich beim gehen. – Habt nun ein schönes Fest und feiert euer Leben.“

Mit diesen Worten verneigte er sich vor uns --- und war verschwunden. Vollkommen verwundert, von diesem Abschied, blieben wir einige Zeit still stehen. Dann brach gleichzeitig ein Lachen aus uns hervor.

 „Frohe Ostern, alter Bär“, sagte ich. „Frohe Ostern, Hans Jürgen“, antwortete dieser. „Was stellen wir heute mit diesem Tag an?“, wollte der Bär wissen. „Also, ich rufe jetzt erst mal meine Familie und Freunde an, wünsche ihnen ein schönes Osterfest und bedanke mich dafür, das sie in meinem Leben sind. Dann werde ich meine Lieblingsmusik abspielen und dazu tanzen.“, antworte ich.

„Und wie sieht dein Tag aus?“


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