Wenn die Vase kippt - Einsichten in die Gesetze des Lebens
Kippt die Vase – oder schwankt sie nur? Diese Frage, die sich wie ein feiner Schleier über die unendlichen Möglichkeiten des Lebens legt, begleitet mich seit jenen Tagen im Vorlesungsraum Mitte der 1980er-Jahre. Damals, als Spiel- und Chaostheorie noch als abstraktes Geflecht aus Differentialgleichungen und deterministischen Attraktoren galt, spürte ich bereits: Die Chaostheorie ist mehr als Mathematik. Sie ist eine stille Ode an den Wandel – wissenschaftlich fundiert, doch poetisch in ihrer Wirkung. Eine Lehre über das Leben selbst. Denn wer sich nach Veränderung sehnt, muss auch das Chaos des Umbruchs ertragen. Der Wunsch nach Erneuerung ist zutiefst menschlich – doch auch das Zittern an der Schwelle, die Angst vor dem Ungewissen, gehört dazu. Wandel ist keine sanfte Brise, sondern oft ein Sturm, der alte Formen zerreißt, um Raum für das Neue zu schaffen. Der Ruf des Unbekannten Stellen wir uns vor, wir seien winzige Staubkörner in einer großen, nach oben offenen Vase, die sanf...