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das Glück des alten Mannes - Teil 1

Heute möchte ich Euch eine Geschichte aus dem Jahr 2012 erzählen. Diese Geschichte begegnete mir über mehrere Jahre in diversen Erzählungen. Ihr Ursprung ist unbekannt, soll aus dem alten China stammen. Ich habe sie mit meinen Worten, und vor dem Hintergrund einer mitteleuropäischen kleinen Stadt des Mittelalters wiedergegeben.

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Das Glück des alten Mannes


Am Rande einer kleinen Stadt lebte, vor langer Zeit, ein alter Mann mit seinem Sohn. Er hatte ein wunderschönes Pferd, mit einem herrlichen glänzendem schwarzen Fell. Alle Menschen in der kleinen Stadt und weit darüber hinaus, sprachen über dieses bemerkenswerte Pferd, dem man ganz besondere Eigenschaften zusprach.

Eines Tages schickte der Landgraf, der von dem Pferd gehört hatte, einen Boten zu dem alten Mann, um nachzufragen ob er das Tier kaufen könne. Dieser hieß den Boten freundlich in seinem Haus willkommen und bot ihm ein Glas Wasser und etwas zu essen an, hatte dieser doch eine weite Reise zurück gelegt.
„Bestellt Eurem Herrn die Grüße seines Untertan, und sagt ihm, das ich mich sehr geehrt fühle das er mein Pferd kaufe wolle. Das Pferd jedoch, ist mein Freund und unsere Seelen sind verbunden. Wie kann man einen Freund verkaufen? - Sagt Eurem Herren, es täte mir leid, jedoch kann niemand dieses Pferd erwerben.“, entgegnete der alte Mann dem gräflichen Boten, mit Würde in der Stimme.
Der Bote nickte verstehend, stieg auf sein Pferd und ritt davon.

Zwei Wochen später verschwand das Pferde des alten Mannes. Als die Stadtbewohner hörten, das das Pferde des alten Mannes verschwunden war, versammelten sie sich vor seinem Haus. „Oh alter Mann, welch großes Unglück. Wie konntest Du das Angebot des Landgrafen ablehnen? Nun hast du weder Pferd noch Geld!“, sagte der Sprecher der Menschenmenge und alle stimmten nickend und klagend zu. „Hört auf zu jammern und zu klagen“, sagte der alte Mann. „Es ist kein Unglück geschehen. Mein Freud, das Pferd ist verschwunden“. Die Menschen sahen sich unverständlich an, und gingen in einem Stimmengewirr, mit Händen gestikulierend zurück nach Hause; sie wussten, es war ein großes Unglück geschehen.

Fortsetzung folgt


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