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das Glück des alten Mannes - Teil 2

das Glück des alten Mannes (Teil 2)

Nach weiteren zwei Wochen kam das Pferd des Alten zurück in die Stadt getrabt und lief direkt zum Haus des alten Mannes. In seinem Gefolge befanden sich an die dreißig der herrlichsten Wildpferde, so wie man sie nur aus Geschichten kennt. Der alte Mann lies im ganzen Land Botschaften anbringen, ob jemand Anspruch auf die Pferde erhebe. Als jedoch nach zwei Monaten niemand die Pferde beanspruchte, so erklärte er sie zu seinem Eigentum. Als die Stadtbewohner von dem ungewöhnlichem Reichtum des alten Mannes hörten, versammelten sie sich vor seinem Haus. „Oh alter Mann, welch ein Glück was dir widerfahren ist“, sagte ihr Sprecher. „Du hattest Recht, es war kein Unglück als dein Pferd verschwand - es war ein großes Glück“. Die Masse der Stadtbewohner, welche seine Worte hörten standen nickend und zustimmend daneben. „Hört auf zu lärmen“, sagte der alte Mann. „Es ist kein Glück geschehen. Mein Freund, das Pferd ist zurück gekehrt“. Die Menschen sahen sich unverständlich an, und gingen in einem Stimmengewirr nach Hause.
In den folgenden Wochen zähmte der Sohn des alten Mannes die Pferde. Der Sohn war ein stattlicher junger Mann, so um die 20 Jahre alt. Der alte Mann sah seinem Sohn bei der Arbeit zu. An einem wunderschönen sonnigen Morgen passierte es, das eines der Wildpferde den jungen Mann in einem hohen Bogen von seinem Rücken warf und diesen gegen die Wand der nahen Scheune schleuderte. Der Sohn brach sich beide Beine und weitere Knochen. Als die Stadtbewohner hiervon erfuhren, versammelten sie sich vor dem Haus des alten Mannes. „Oh alter Mann, es ist ein großes Unglück was dir und deinem Sohn widerfahren ist“, sagte der Sprecher der Menschenmenge und alle stimmten nickend und klagend zu. „Hört auf zu jammern und zu klagen“, sagte der alte Mann. „Es ist kein Unglück geschehen. Mein Sohn ist vom Pferd gefallen und hat sich beide Beine gebrochen“. Die Menschen sahen sich zweifelnd an, und gingen in einem lauten Stimmengewirr nach Hause; sie wussten, dem alten Mann war großes Unglück geschehen und einige waren auch etwa schadenfroh.

Dann brach ein Krieg über das Land herein. Der Landgraf rekrutierte alle gesunden jungen Männer für seine Armee. Die Stadtbewohner ängstigen sich, ihre Söhne nicht lebend wiederzusehen. Noch einmal versammelten sie sich vor dem Haus des alten Mannes. „Oh alter Mann, du hattest Recht, es war kein Unglück, was deinem Sohn widerfahren ist. Es war ein großes Glück. Denn obwohl dein Sohn nicht mehr richtig laufen kann lebt er, während unsere Söhne im Kriege fallen“. Und noch einmal sagte der alte Mann: „Hört auf zu jammern und zu klagen.
Es ist weder ein Unglück noch Glück geschehen. Über das Land ist ein Krieg herein gebrochen. - Wir kennen nicht die ganze Geschichte.“
ENDE


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