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der kleine Hase - Gründonnerstag

„Hans Jürgen, Hans Jürgen. Es hat funktioniert. Die Strategie ist aufgegangen“, rief #deraltebär, als er am Morgen aus dem Garten zurückkam. „Und schau einmal hier“, sagte er und hielt mir ein Blatt Papier hin. „Was ist das“, fragte ich etwas verwirrt. „Das Rezept für die grüne Soße“, antworte der Bär.

„Man braucht, ein Becher Schmand drei Becher Saure Sahne; dazu die Kräuter: Borretsch, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch, Dill, Zitronenmelisse, zehn Eier und zwei Esslöffel Öl. Die Eier werden hart kochen, mit kalten Wasser abschreckt. Dann werden diese geschält und zum Abkühlen zur Seite gelegt. In der Zwischenzeit, werden die Kräuter gehackt und mit der sauren Sahne, sowie dem Schmand und dem Öl verrührt. Die Eier werden nun klein geschnitten und unter der Soße gehoben. Fertig ist die Nordhessische Grüne Soße, so wie von Oma. Pellkartoffeln, dazu. Lecker.“

„Ach Bär, du weißt doch, dass ich keine grüne Soße mag“, antwortete ich. „Macht doch nichts, ich kann mir diese ja jetzt selbst zubereiten“, lachte der Bär. „Unser Hase ist wirklich ein ganz patenter kleiner Kerl“.

„Wie kam es denn, das er dir das Rezept gegeben hat?“, fragte ich zurück. „Ach, das war so. Ich wollte ja unsere Strategie erneut anwenden. Also fragte ich ihn, warum der Gründonnerstag, der ja heute ist, so heißt. Ob das vielleicht was mit der grünen Soße zu tun hat.“
„Und was antwortete dir der Hase“, fragte ich voller Neugier. „Er erzählte mir die Geschichte von Jesus, der nach Jerusalem gekommen war, um hier das jüdische Pessachfest zu begehen. Diese Feierlichkeit wird heute zeitgleich mit unserem Ostern begangen. Das Pessachfest ist ein Fest des Aufbruchs und des Lebens und erinnert daran, dass Gott das jüdische Volk aus der ägyptischen Sklaverei geführt hat. Jesus war zu dieser Zeit bereits sehr bekannt. Er war durch seine Reden und Predigten, sowie seine Wundertaten aufgefallen. Und wie es ist; was dem einen gefällt, das mag der Andere überhaupt nicht. Jesus wurde verehrt, hatte aber auch viele Feinde. Am Gründonnerstag traf sich Jesus mit seinen nahen Anhängern und feierte das Abendmahl mit ihnen, indem er Brot und Wein mit allen teilte. Nach dem Essen ging er in den Garten Gethsemane, außerhalb von Jerusalem. Dort wurde er beim Gebet mit seinen Jüngern verhaftet und am Karfreitag gekreuzigt. Sein Aufenthaltsort war von Judas, einem seiner treusten Anhänger verraten worden“.

„Ja, so kenne ich die Erzählung auch“, antwortete ich. „Aber was hat dies nun mit Grün zu tun?“ – „Das fragte ich den kleinen Hasen auch“, sagte der Bär. - „Der Name des Tages leitet sich nicht von der Farbe her ab, sondern geht auf das alte Wort >greinen<, für weinen zurück. Und mit dem Verrat und der Verhaftung begann ein sehr trauriges Kapitel in der Geschichte Jesus. --- So, nun will ich aber in die Küche, mir grüne Soße zubereiten“ sagte der Bär und ließ mich im Flur stehen.

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