Der erste Schnee
So wie der Wind sacht ein Blatt bewegt ----
Ja, genau so.- Hhhhaaaaaaa
Einem Hhaa gleich kehrte das Bewusstsein zu mir zurück. Eben noch in der Traumwelt wandelnd, trugen mich meine Sinne, ganz sanft, in den Tag. Während mein Leib noch träge dem Erleben des Schlafes nachspürte, fand das Licht des neuen Tages seinen Weg durch die geschlossenen Augen zu mir.
Doch irgendetwas war anders an diesem Morgen. Anders, als all dem bisherigen Erwachen meines jungen Lebens. Ein Zauber umgab mich, der sinnlich erfasst werden wollte. Die Welt war stiller als gewohnt. Kein Geräusch drang von draußen zu mir in den Raum.
Vorsichtig öffnete ich die Augen. Golden lag das Zimmer vor mir. Warmes, helles Licht ließ jede Ecke des Raums erstrahlen. Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Mein Herz war ergriffen von all der Schönheit, mit welcher dieser Tag mich begrüßte.
Mein Blick fiel auf das Laken, auf dem ich saß. Ein weißes Frottee-Betttuch mit fünf grünen, eng nebeneinander laufenden Linien an beiden Seiten des Tuches. Wie oft hatten meine Fingerspitzen den weichen Stoff berührt, diesen sanft gestreichelt. Wie oft hatte ich in den parallel verlaufenden Linien die Spuren meines Gokart wieder erkannt und mir im Geist Spiele ersonnen.
An diesem Morgen jedoch, fiel mein Blick nur kurz auf dieses Laken, in einer Art Wiedererkennen, dem jetzt keine Aufmerksamkeit zu schenken war. Ich ließ meine Füße und Beine über die Bettkante baumeln. Die Augen suchten die Pantoffeln, die vor dem Bett standen. Mit einem kleinen Satz sprang ich aus dem Bett heraus, schlüpfte in die Pantoffeln und lief durch den Raum hin zu dem Fenster, aus dem sich dieses warme Licht in den Raum hinein verströmte.
Meine gesamte Aufmerksamkeit war auf dieses Licht gerichtet, so dass ich nicht erinnere wie ich die Gardine zur Seite zog, auf das Fußbänkchen stieg, welches vor dem Fenster auf mich wartete und es mir ermöglichte über die Fensterbank hinaus nach draußen zu schauen.
Die Sonne schien, der Himmel war blau, doch ansonsten war alles verändert. Da wo sich gestern noch die Grasfläche vor dem Haus befunden hatte, war nun ein Meer aus tausend kleinen weißen Edelsteinen zu sehen. Die Sonne spiegelte sich in einem jedem dieser Steine und warf ihr Licht tausendfach zurück zu mir. Mit jedem Glitzern, jedem Strahlen wurde mein Herz berührt.
Die Welt lag unter einem großen weißen Tuch versteckt. Jeder Baum und Strauch war hierin eingeschlossen. Vollkommen unberührt lag diese weiße Wunderwelt vor mir. Kein Mensch, kein Tier war bisher hindurchgelaufen und hatte die Wolken gleiche Form dieses einmaligen Werkes zerstört.
ln dieses Strahlen und Glitzern hinein, drangen die Töne der Stadt gedämpft zu mir am Fenster hinauf und verstärkten die Magie dieses Augenblickes.
Einen kurzen Augenblick nur währte dieses Erleben. Doch noch heute, Jahrzehnte später klingt dieses Wunder der Kindheit in mir und begleitet mich wie ein Schatz.
© 2018 - Hans Jürgen Groß
Ja, genau so.- Hhhhaaaaaaa
Einem Hhaa gleich kehrte das Bewusstsein zu mir zurück. Eben noch in der Traumwelt wandelnd, trugen mich meine Sinne, ganz sanft, in den Tag. Während mein Leib noch träge dem Erleben des Schlafes nachspürte, fand das Licht des neuen Tages seinen Weg durch die geschlossenen Augen zu mir.
Doch irgendetwas war anders an diesem Morgen. Anders, als all dem bisherigen Erwachen meines jungen Lebens. Ein Zauber umgab mich, der sinnlich erfasst werden wollte. Die Welt war stiller als gewohnt. Kein Geräusch drang von draußen zu mir in den Raum.
Vorsichtig öffnete ich die Augen. Golden lag das Zimmer vor mir. Warmes, helles Licht ließ jede Ecke des Raums erstrahlen. Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Mein Herz war ergriffen von all der Schönheit, mit welcher dieser Tag mich begrüßte.
Mein Blick fiel auf das Laken, auf dem ich saß. Ein weißes Frottee-Betttuch mit fünf grünen, eng nebeneinander laufenden Linien an beiden Seiten des Tuches. Wie oft hatten meine Fingerspitzen den weichen Stoff berührt, diesen sanft gestreichelt. Wie oft hatte ich in den parallel verlaufenden Linien die Spuren meines Gokart wieder erkannt und mir im Geist Spiele ersonnen.
An diesem Morgen jedoch, fiel mein Blick nur kurz auf dieses Laken, in einer Art Wiedererkennen, dem jetzt keine Aufmerksamkeit zu schenken war. Ich ließ meine Füße und Beine über die Bettkante baumeln. Die Augen suchten die Pantoffeln, die vor dem Bett standen. Mit einem kleinen Satz sprang ich aus dem Bett heraus, schlüpfte in die Pantoffeln und lief durch den Raum hin zu dem Fenster, aus dem sich dieses warme Licht in den Raum hinein verströmte.
Meine gesamte Aufmerksamkeit war auf dieses Licht gerichtet, so dass ich nicht erinnere wie ich die Gardine zur Seite zog, auf das Fußbänkchen stieg, welches vor dem Fenster auf mich wartete und es mir ermöglichte über die Fensterbank hinaus nach draußen zu schauen.
Die Sonne schien, der Himmel war blau, doch ansonsten war alles verändert. Da wo sich gestern noch die Grasfläche vor dem Haus befunden hatte, war nun ein Meer aus tausend kleinen weißen Edelsteinen zu sehen. Die Sonne spiegelte sich in einem jedem dieser Steine und warf ihr Licht tausendfach zurück zu mir. Mit jedem Glitzern, jedem Strahlen wurde mein Herz berührt.
Es hatte geschneit.
Die Welt lag unter einem großen weißen Tuch versteckt. Jeder Baum und Strauch war hierin eingeschlossen. Vollkommen unberührt lag diese weiße Wunderwelt vor mir. Kein Mensch, kein Tier war bisher hindurchgelaufen und hatte die Wolken gleiche Form dieses einmaligen Werkes zerstört.
ln dieses Strahlen und Glitzern hinein, drangen die Töne der Stadt gedämpft zu mir am Fenster hinauf und verstärkten die Magie dieses Augenblickes.
Einen kurzen Augenblick nur währte dieses Erleben. Doch noch heute, Jahrzehnte später klingt dieses Wunder der Kindheit in mir und begleitet mich wie ein Schatz.
© 2018 - Hans Jürgen Groß