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über den Reichtum und den Besitz


Die Sommermonate laden bei schönem Wetter, zu Wanderungen durch die Natur ein. Auf diesen Spaziergängen begleitet mich häufig ein Fotoapparat. Und wie schon oft, kreuzte eine Schnecke meinen Weg. Mittlerweile gehören zahlreiche Bilder dieser Kreatur zu meiner Sammlung. Diese Fotos wurden Sinnbilder für Langsamkeit und Entschleunigung des Lebens. 

Bei einer meiner letzten Wanderungen traf ich auf diesen kleinen Weggefährten, den ihr hier sehen könnt. Wieder einmal konnte ich nicht widerstehen und bat ihn um ein Fotoshooting. Stolz stellte sie sich meinem Objektiv, und präsentierte sich mir mit all ihrem Reichtum. Einem wunderschönen Schneckenhaus, welches sie auf ihren Wanderungen immer mit sich trägt. 

Man könnte in die Versuchung geraten, diese Schnecke als Minimalist zu bezeichnen. Braucht sie doch nicht mehr wie dieses Haus. 
Doch was ist mit all den Wildtieren, die uns begegnen? Der Maus, zum Beispiel, oder den Wildkaninchen. Sie tragen ihre Unterkunft, ihren sicheren Ort nicht sichtbar mit sich herum. Sind diese ärmer, wie die Schnecke? – Und was ist mit den Insekten, die den ganzen Tag damit verbringen, Blütenstaub zu sammeln? Sind diese reicher?

Und was ist mit uns Menschen? Wir sind versucht, ähnlich den Sammlern in der Tierwelt, materiellen Reichtum anzuhäufen. Doch im Gegensatz zu diesen haben wir die Tendenz, mehr zu sammeln und anzuhäufen, wie es der Vorsorge, die nächste Notsituation zu überleben, gerecht wird. - Sind wir nun reicher und intelligenter? Was ist schon der Reichtum dieser Schnecke, entgegen unserem Haus, unserem Auto, unserem Bankkonto? 

Wenn wir erkennen, dass alles materiell Erworbene, sich verbraucht und über die Zeit verloren geht, dann bleibt als wirklicher Besitz nur das ICH, welches uns denken und fühlen lässt. Sehen wir die Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer fliehen mussten, sie konnten in der Regel keine materiellen Güter mitnehmen. – Selbst unser Körper, als beseelter Leib ist vergänglich und wandelt sich ständig. Ein Besuch beim Friseur, lässt ihn verändern. Ein Zahnarztbesuch, kann unter Umständen ebenso wirken. Und spätestens die Stunde unserer Transition, lässt alles Materielle verloren gehen. 

Was also bleibt von unserem Besitz? Sind nicht unsere Erfahrungen und unser Erleben der eigentliche Schatz, den wir wie die Schnecke ständig mit uns herum tragen? Und sind es nicht die Geschichten unseres Lebens, welche in die Welt hinaus strahlen?


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