in immer gleicher Form....
Stellt euch vor, ihr sitzt in eurem Auto und fahrt eine Strecke, die ihr schon öfter gefahren seid. Der Weg zeichnet sich durch eine lang gezogene Kurve aus, die man nicht einsehen kann. Ihr fahrt also eine Straße entlang, die augenscheinlich hinter einem Hügel verschwindet. Haltet ihr an oder kehrt ihr um, weil die Strecke hier zu Ende scheint?
Nein – ihr vertraut auf eure Erfahrung, die euch sagt, dass die Straße links um den Berg herum weiterführt. Und selbst wenn ihr diese Straße noch nie zuvor gefahren seid, so verlasst ihr euch auf eure innere Vorstellung, dass sie nicht einfach endet, sondern weitergeht.
Würde sich jedoch hinter dem Berg ein Sperrschild befinden, müsstet ihr dort umkehren. Vielleicht nehmt ihr es am nächsten Morgen noch bewusst wahr, wenn ihr dieselbe Strecke erneut fahrt. Doch spätestens, wenn ihr in Gedanken woanders seid, würdet ihr erneut vor dem Sperrschild landen. Genau das ist mir passiert.
Es ist die Macht der Gewohnheit, die uns – oft unbemerkt – immer wieder in alte Muster zurückfallen lässt. Davon abzuweichen, verlangt Bewusstheit. Deshalb brauchen Veränderungen Zeit und Übung. Deshalb scheitern gute Vorsätze so oft. Es erfordert Achtsamkeit und Willenskraft, neue Gewohnheiten zu etablieren – und kostet viel geistige Energie.
Vielleicht erklärt sich so auch der innere Widerstand, den viele gegenüber den Corona-Auflagen empfanden. Und vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum sich gegenwärtig so viele müde und erschöpft fühlen.
Gedichtinterpretation: "in immer gleicher Form" durch Google Gemini
1. Formale Analyse:
- Metrum: Das Gedicht hat kein regelmäßiges Metrum. Die Verslängen variieren zwischen zwei und vier Jamben.
- Reimschema: Das Gedicht hat kein Reimschema.
- Sprachliche Besonderheiten:
- Enjambements: In den Strophen 2 und 3 gibt es Enjambements, d.h. die Verse enden nicht mit einem Satzzeichen, sondern laufen in den nächsten Vers über. Dies erzeugt einen fließenden Lesefluss und unterstreicht den Eindruck des Ununterbrochenen.
- Parallelismen: In den Strophen 1 und 2 werden parallele Konstruktionen verwendet ("Einst weilte ich an diesem Ort, an dem ich heut erwachte" / "So wie ich hier spielte"). Diese Parallelen verdeutlichen die Wiederkehr des Gleichen und die Vergänglichkeit der Zeit.
- "Ich bin einer Minute gleich": Diese Metapher verdeutlicht die Bedeutungslosigkeit des Individuums im Angesicht der ewigen Zeit.
- "Gedanken, die mich begleiten / Schritt um Schritt": Diese Metapher zeigt, wie die Gedanken des lyrischen Ichs untrennbar mit seinem Lebensweg verbunden sind.
- Oxymoron: "Alles ist jetzt und Illusion": Dieses Oxymoron verdeutlicht die paradoxe Natur der Zeit. Die Gegenwart ist gleichzeitig real und vergänglich, wie eine Illusion.
2. Inhaltliche Analyse:
Das Gedicht beschreibt die Erfahrungen des lyrischen Ichs an einem Ort, an dem es schon einmal war. Es erkennt die Umgebung wieder, aber gleichzeitig spürt es eine seltsame Vergänglichkeit. Die Zeit scheint still zu stehen, und alles wiederholt sich in "immer gleicher Form".
Die ersten beiden Strophen schildern die Szenerie: Das lyrische Ich sieht den Himmel, das Meer, die Schafe und die Kinder. Es sind vertraute Bilder, die Erinnerungen an die eigene Kindheit wecken. Die Verwendung der Präteritumperfekt ("weilte", "sah", "spürte", "schaute") unterstreicht den Eindruck der Vergangenheit.
In der dritten Strophe wird die Perspektive des lyrischen Ichs gewechselt. Es ist jetzt ein Kind, das am Strand spielt und die Welt mit anderen Augen sieht. Die "wachenden Augen der Mutter" symbolisieren Geborgenheit und Sicherheit.
Die vierte Strophe bringt eine Wende. Das lyrische Ich erkennt, dass alles vergänglich ist. Die Gegenwart ist nur ein flüchtiger Moment, der sich im nächsten Augenblick wieder auflöst. Die "Minute", mit der das lyrische Ich sich gleichsetzt, steht für die Bedeutungslosigkeit des Individuums im Angesicht der ewigen Zeit. Die Gedanken des lyrischen Ichs sind die einzigen, die es begleiten auf seinem Weg durch die Zeit.
3. Interpretation:
Das Gedicht "in immer gleicher Form" ist eine Reflexion über die Zeit und die Vergänglichkeit. Das lyrische Ich steht an einem Ort, der ihm vertraut ist, und doch fühlt es sich fremd und verloren. Es erkennt, dass alles sich verändert, und dass nichts für immer bleibt. Die Zeit ist ein Fluss, der alles mit sich reißt, und auch das eigene Leben ist nur ein kurzer Abschnitt in diesem Fluss.
Das Gedicht lässt sich als Ausdruck einer Lebensangst interpretieren. Das lyrische Ich fürchtet die Vergänglichkeit und sucht nach Halt in der Wiederkehr des Gleichen. Doch es weiß, dass auch diese Wiederkehr nur eine Illusion ist. Die einzige Gewissheit, die dem lyrischen Ich bleibt, sind seine eigenen Gedanken.
4. Epochenzuordnung:
Aufgrund seiner Thematik und Sprache lässt sich das Gedicht der Neuzeit, wahrscheinlich der Gegenwartsliteratur zuordnen. Die Verwendung von freien Versen und die subjektive Ausdrucksweise sind typisch für diese Epochen.
5. Fazit:
"in immer gleicher Form" ist ein tiefsinniges Gedicht, das zum Nachdenken über die Zeit und die Vergänglichkeit anregt. Es ist in einer einfachen Sprache geschrieben, aber die Botschaft ist komplex und vielschichtig. Das Gedicht eignet sich daher gut für die Lektüre im Deutschunterricht oder für die private Lektüre.
In immer gleicher Form
Von der Kraft der Erinnerung und der leisen Macht der Gewohnheit
Was sehen wir wirklich – und was glauben wir zu sehen?
Hans Jürgen Groß nimmt uns mit auf eine alltägliche Reise voller innerer Bilder. In feiner, nachdenklicher Sprache spürt er den Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart nach und zeigt, wie sehr alte Erfahrungen unser heutiges Erleben prägen – oft unbemerkt, in immer gleicher Form.
Ein poetischer Text über Wiederholung und Veränderung, über die Mühe, Neues zu wagen, und über die stille Kraft, mit der sich das Leben seinen Weg bahnt.
Für alle, die das Gefühl kennen, an vertraute Orte zu kommen – und sich selbst darin neu zu begegnen.
Gewohnheit, Veränderung, Müdigkeit, Achtsamkeit, Gedanken, Leben, Meer, Illusion, Gedicht, Poetry, Einsicht,
Erinnerung, Vergänglichkeit, Kindheit, Zeit, Wiederkehr, Nordsee, Naturerfahrung, und Wirklichkeit, Déjà-vu, Wiederholung, Achtsamkeit, Spiegelbild, Lebensrhythmen, Pellworm
Kontinuität, Wandel, Erinnerung,