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Vom Geheimnis der Gelassenheit, oder: Der alte Mann und sein Pferd

Denke daran, dass etwas, was du nicht bekommst,
manchmal eine wunderbare Fügung des
Schicksals sein kann.

Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama



Am Rande einer kleinen Stadt lebte einst ein alter Mann mit seinem Sohn. Der Alte war für seine Besonnenheit und innere Ruhe bekannt, eine Gelassenheit, die sich über die Jahre in ihn vertieft hatte. Er besaß ein wunderschönes Pferd, dessen glänzendes schwarzes Fell weithin Bewunderung erregte. Die Menschen in der kleinen Stadt und weit darüber hinaus sprachen über dieses bemerkenswerte Tier, dem außergewöhnliche Eigenschaften nachgesagt wurden.


Eines Tages schickte der Landgraf einen Boten zu dem alten Mann, um nach dem Pferd zu fragen, da dieser es erwerben wollte. Der alte Mann hieß den Boten freundlich in seinem Heim willkommen, bot ihm Wasser und Speise an, wissend um die lange Reise, die dieser hinter sich gebracht hatte. „Bestellt eurem Herrn die Grüße seines Untertans“, sprach der Alte mit sanfter Stimme. „Und sagt ihm, dass ich mich geehrt fühle, dass er mein Pferd kaufen will. Doch das Pferd ist mein Freund, und unsere Seelen sind verbunden. Wie könnte man einen Freund verkaufen? Teilt eurem Herrn mit, dass es mir leidtut, doch niemand kann dieses Pferd erwerben.“

Der Bote nickte verständnisvoll und ritt davon. Zwei Wochen später verschwand das Pferd des alten Mannes auf unerklärliche Weise. Als die Stadtbewohner davon hörten, entsandten sie einen Abgesandten, einen Mann mit unruhigen Augen und hektischen Bewegungen. „Oh alter Mann, welch großes Unglück! Wie konntest du das Angebot des Landgrafen ablehnen? Nun hast du weder Pferd noch Geld!“, rief er. „Du Narr! Deine Sturheit wird dich noch ins Verderben stürzen!“

Der alte Mann lächelte sanft, erkannte die Angst des Mannes vor dem Kontrollverlust und sagte: „Du fürchtest die Unsicherheit, die der Verlust mit sich bringt. Doch manchmal liegt gerade in der Veränderung eine tiefere Wahrheit. Mein Freund, das Pferd, ist verschwunden, doch das bedeutet nicht zwangsläufig Unglück.“ Der Mann, voller Zorn, der seine Angst verbarg, schnaubte und riet: „Du solltest sofort alle Männer mobilisieren, um das Pferd zu suchen! Zeige Entschlossenheit und handle, bevor es zu spät ist!“ Der alte Mann bedankte sich freundlich, blieb bei seiner Gelassenheit.

Weitere zwei Wochen vergingen, als das Pferd des alten Mannes zurückkehrte, gefolgt von dreißig prächtigen Wildpferden, die sich wie freie Geister in seinem Gehöft niederließen. Er ließ im ganzen Land verkünden, ob jemand Anspruch auf die Pferde erhebe. Da sich nach zwei Monaten niemand meldete, erklärte er sie zu seinem Eigentum. Als die Stadtbewohner von dem ungewöhnlichen Reichtum hörten, entsandten sie eine Abgesandte, eine Frau mit sorgenvollen Augen und einem zurückgezogenen Wesen. Sie sollte den Alten mahnen, nicht übermütig zu werden. „Oh alter Mann, welch ein Glück ist dir widerfahren!“, flüsterte sie. „Doch Glück kann ebenso vergänglich sein wie Unglück.“

Der Alte nickte, erkannte die Angst der Frau vor der Veränderung, und sagte: „Du siehst das Zerbrechliche in allem und fürchtest den Verlust des Gewohnten. Doch im ständigen Wandel der Dinge liegt auch die Chance für Neues. Mein Freund, das Pferd, ist zurückgekehrt, und doch bleibt das Leben in seiner Essenz unverändert.“ Die Frau, gefangen in ihrer Angst vor dem Unbekannten, seufzte und riet: „Du solltest die Wildpferde sofort verkaufen und das Geld sicher verwahren. So schützt du dich vor künftigen Verlusten.“ Der alte Mann lächelte und bedankte sich freundlich, blieb in seiner Gelassenheit.

In den folgenden Wochen zähmte der Sohn des alten Mannes die Pferde. Eines schönen Morgens wurde der junge Mann von einem der Wildpferde abgeworfen und gegen die Wand der Scheune geschleudert. Dabei brach er sich beide Beine. Wieder entsandten die Stadtbewohner eine Abgesandte, eine sprachlich gewandte Frau, die stets Optimismus und Fröhlichkeit versprühte. „Oh alter Mann, es ist ein großes Unglück, das dir und deinem Sohn widerfahren ist!“, rief sie. „Nun siehst du, wie schnell sich das Schicksal wenden kann.“

Der Alte lächelte weise, erkannte die Angst seiner Besucherin vor Ablehnung und Einsamkeit, und sagte: „Du suchst stets das Licht, die Gesellschaft, die Leichtigkeit und das Dunkle und Einsame ängstigt dich. Doch das Leben ist mehr als Freude und Gemeinschaft, es ist auch die Stille, aus der alles entsteht. Mein Sohn ist vom Pferd gefallen und hat sich die Beine gebrochen, doch auch dies ist Teil des großen Ganzen.“ Die Frau, die ihre Angst vor Ablehnung und Einsamkeit stets hinter einem fröhlichen Lächeln verbarg, schüttelte den Kopf und riet: „Du solltest Freunde einladen und eine Feier veranstalten, um deinen Sohn aufzumuntern und die düsteren Gedanken zu vertreiben.“ Der alte Mann bedankte sich freundlich, blieb jedoch bei seiner Gelassenheit

Dann brach ein Krieg über das Land herein. Der Landgraf rekrutierte alle jungen Männer für seine Armee. Als die Stadtbewohner erfuhren, dass wohl die meisten ihrer Söhne nicht wiederkehren würden, entsandten sie einen letzten Abgesandten, einen stillen, nachdenklichen Mann. „Oh alter Mann, du hattest recht. Es war kein Unglück, das deinem Sohn widerfahren ist. Es war ein großes Glück. Denn obwohl Dein Sohn nun nicht mehr richtig laufen kann, lebt er, während unsere Söhne im Kriege gefallen sind oder schweren Schaden genommen haben.“

Der alte Mann nickte, erkannte die Angst seines Besuchers vor Veränderung und Verlust von Sicherheit, und sagte: „Es ist entsetzlich, was euch und euren Söhnen geschehen ist. Ihr habt mein volles Mitgefühl. Du aber suchst die Beständigkeit und fürchtest das Auf und Ab des Lebens. Doch das Leben ist wie die Gezeiten des Meeres, ein ständiges Wechselspiel von Leid und Freude. Wir kennen nicht die ganze Geschichte, können nicht das große Ganze verstehen.“ Der Besucher, in seiner Ruhe und Bedächtigkeit, riet: „Du solltest Pläne für die Zukunft schmieden und Sicherheitsvorkehrungen treffen, um gegen kommende Unsicherheiten gewappnet zu sein.“ Der alte Mann lächelte, bedankte sich freundlich und blieb in seiner Gelassenheit.

Und so verharrte der alte Mann in seiner Weisheit, inneren Ruhe und Gelassenheit, unbeeinflusst von den Launen des Schicksals und den Ängsten der Menschen um ihn herum. Er wusste, dass das Leben im Fluss war, im ständigen Wechselspiel der sich entgegenstehenden Pole, das nur durch Einsicht und innere Ruhe überwunden werden konnte. Seine Worte hallten wider, wie ein leises Mantra: „Wir kennen nicht die ganze Geschichte.“



Anmerkung:

Heute möchte ich euch eine Geschichte präsentieren, die mich schon lange begleitet und immer wieder fasziniert. Sie stammt ursprünglich aus China und handelt von einem alten, weisen Mann, der ein wunderschönes Pferd besitzt. Eines Tages läuft das Pferd davon. Die Dorfbewohner eilen herbei und beklagen das Unglück, doch der alte Mann bleibt ruhig und sagt nur: „Wer weiß, wofür es gut ist.“

Wenige Tage später kehrt das Pferd zurück und bringt eine Herde wilder Pferde mit. Die Dorfbewohner jubeln über das unerwartete Glück, doch der Alte entgegnet gelassen: „Wer weiß, ob es wirklich Glück ist.“

Sein Sohn beginnt, die Wildpferde zu zähmen. Dabei stürzt er schwer und verletzt sich so, dass er fortan hinkt. Wieder sind die Dorfbewohner zur Stelle, um ihr Mitleid auszudrücken. Doch der Alte bleibt bei seinen Worten: „Wer weiß, ob es ein Unglück ist.“

Kurz darauf bricht Krieg aus, und alle jungen Männer des Dorfes werden zum Militärdienst eingezogen, nur der Sohn des Alten nicht, da er aufgrund seiner Verletzung nicht kampffähig ist. Die Dorfbewohner preisen das „Glück“ des Alten, doch dieser bewahrt seine Ruhe und sagt erneut: „Wer weiß.“

Statt einer anonymen Dorfgemeinschaft treten in meiner neuen Version vier Abgesandte auf. Jeder von ihnen repräsentiert eines der klassischen Temperamente – Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker und Phlegmatiker. Sie begegnen dem alten Mann in unterschiedlichen Phasen der Geschichte und reagieren jeweils auf ihre eigene Art.

Der Choleriker, voller Tatendrang und Entschlossenheit, lässt sich leicht von den Ereignissen mitreißen. Seine Stimme ist drängend und herausfordernd, vielleicht voller Entrüstung oder Überzeugung, dass die Dinge sofort gehandelt oder beurteilt werden müssen.

Der Sanguiniker, lebensfroh und optimistisch, sieht vor allem das Positive. Seine Worte sprudeln über vor Begeisterung und Zuversicht, dass jedes Ereignis zu einem guten Ende führen muss.

Der Melancholiker, nachdenklich und tiefgründig, bringt eine ruhige, aber oft schwere Sichtweise ein. Er sieht die Tragik und die Gefahren, hinterfragt die Konsequenzen und lässt sich leicht von der Schwere der Geschehnisse beeindrucken.

Der Phlegmatiker, ruhig und ausgeglichen, begegnet den Situationen mit einer sanften Akzeptanz. Seine Haltung ist beobachtend und oft pragmatisch, manchmal auch zurückhaltend, aber stets mit einem Streben nach Harmonie.

Während die vier Abgesandten ihre jeweilige Sicht auf das Geschehen einbringen, bleibt der alte Mann ruhig und unbeirrt. Seine Haltung lädt uns ein, eine tiefere Ebene der Gelassenheit zu entdecken. Er urteilt nicht, bewertet nicht, sondern nimmt die Ereignisse des Lebens, wie sie kommen, wahr. Seine Worte und Taten stehen im Kontrast zu den emotionalen Reaktionen der anderen und regen zum Nachdenken an.

Am Ende bleibt eine Frage: Welches Temperament repräsentiert der alte Mann selbst? Vielleicht trägt er Züge eines bestimmten Temperaments – oder vielleicht verkörpert er etwas, das über diese Kategorien hinausgeht. Eine Einladung, über die Geschichte und ihre Figuren tiefer nachzudenken.

Diese Geschichte, neu erzählt, soll eine Grundlage für Reflexion und Lernen bieten. Sie lädt dazu ein, die Temperamente in den Figuren wiederzuerkennen, sich selbst in ihnen zu spiegeln und über den Umgang mit den Wendungen des Lebens nachzudenken.

Ob in der Biografiearbeit, in der Resilienzschulung oder als Denkanstoß für den Alltag – sie ermöglicht uns, auf eine Reise zu Gelassenheit und innerem Frieden zu begeben.





Hintergrund

Die vier Temperamente

Die Lehre der Temperamente geht auf die Antike zurück (Hippokrates) und beschreibt vier Grundtypen basierend auf emotionalen und verhaltensbezogenen Eigenschaften:

1. Choleriker (willensstark, geführt, zielorientiert)

Stärken: Entschlossenheit, Zielorientierung, Führungsqualitäten, Durchsetzungsvermögen. Ängste: Kontrollverlust, Scheitern, Schwäche zeigen, Angst vor Bindung und Einschränkung der Freiheit. Strebt nach Veränderung, Dynamik und Unabhängigkeit. Mögliche Glaubenssätze: „Ich bin stark und muss Verantwortung übernehmen, um für andere zu sorgen.“ | „Die Welt ist ein Ort, an dem Stärke und Durchsetzungskraft erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.“ Erwartungen: „Sei stark für uns. Übernimm Verantwortung und halte die Dinge zusammen!“ | „Beschütze uns und sorge dafür, dass alles funktioniert.“ Leitmotiv: „Du bist der Fels, der für Sicherheit und Stabilität sorgt.“

Entsprechungen:
  • DISG: "D"-Typ (Dominant)
  • Resilienztyp Groß: Eiche
  • Angsttyp Riemann: Hysterisch
  • Enneagramm-Typ: Typ 8 (Der Herausforderer)

  • Element: Feuer
  • Sternzeichen: Widder, Löwe, Schütze (Feuerzeichen)
  • Planet: Mars
  • Metall: Eisen
  • Edelsteine: Granat, Rubin – Steine, die Energie, Mut und Leidenschaft fördern. 
  • Repräsentationssystem: Kinästhetisch
  • Farbe: Rot
  • Laut/Vokal: „O“ (Mars)
  • Geschmack: Scharf – wie Chilischoten, symbolisiert Intensität und Wärme
  • Geruch: Pfefferminze – erfrischend und belebend
  • Geste: Faust nach oben – symbolisiert Stärke und Durchsetzungsvermögen
    Lichtseiten: Entschlossen, zielstrebig, charismatisch und motivierend. Schattenseiten: Kann dominant, stur und ungeduldig sein. Neigt dazu, andere zu kontrollieren und weniger Rücksicht auf deren Bedürfnisse zu nehmen.

    Stresspol: Wasser (Phlegmatiker) - Choleriker empfinden die Ruhe und Beständigkeit des Phlegmatikers oft als passiv und frustrierend. 
    Heilung/Erlösung: Luft (Sanguiniker) und Erde (Melancholiker). Ein Choleriker kann durch die Begeisterung und Leichtigkeit des Sanguinikers Entspannung und Freude finden. Die Struktur und Nachdenklichkeit des Melancholikers können dem Choleriker helfen, tiefer zu reflektieren und seine Impulsivität zu mäßigen.


    2. Sanguiniker (optimistisch, extrovertiert, gemeinschaftsorientiert)

    Stärken: Begeisterungsfähigkeit, Geselligkeit, Spontaneität, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität. Ängste: Ablehnung, Einsamkeit, nicht gemocht werden, zu große Nähe und Verlust der Autonomie. Rückzug ins Innere, um sich vor Vereinnahmung zu schützen. Mögliche Glaubenssätze: „Ich bin lebensfroh und offen für Menschen, während ich stets nach Inspiration und meinem Platz suche.“ | „Die Welt ist ein bunter Ort voller Chancen, Abenteuer und Beziehungen.“ Erwartungen: „Bringe Freude in unser Leben. Sei unser Sonnenschein und mach es uns leicht!“ | „Sei nicht traurig, sondern immer fröhlich.“ Leitmotiv: „Du bist der Lichtblick, der alles schöner macht.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "I"-Typ (Initiativ)
    • Resilienztyp  Groß: Schilfrohr
    • Angsttyp Riemann: Schizoid
    • Enneagramm-Typ: Typ 7 (Der Enthusiast)

    • Element: Luft
    • Sternzeichen: Zwillinge, Waage, Wassermann (Luftzeichen)
    • Planet: Merkur
    • Metall: Quecksilber
    • Edelsteine: Citrin, Karneol – Steine, die Freude, Kreativität und Energie fördern.
    • Repräsentationssystem: Auditiv, Visuell
    • Farbe: Gelb – für Optimismus und Freude
    • Laut/Vokal: „E“ – lebhaft und offen
    • Geruch: Zitrusfrüchte – frisch und belebend
    • Geschmack: Süß – wie Obst, symbolisiert Freude und Unbeschwertheit
    • Geste: Offene Arme – symbolisiert Offenheit und Geselligkeit
    Lichtseiten: Optimistisch, energetisch, inspirierend und kontaktfreudig. Schattenseiten: Kann sprunghaft, oberflächlich und wenig zuverlässig sein. Neigt dazu, Verpflichtungen nicht ernst genug zu nehmen und sich schnell abzulenken.

    Stresspol: Erde (Melancholiker) Sanguiniker könnten die ernsthafte und strukturierte Natur des Melancholikers als einengend und hemmend empfinden. Heilung/Erlösung: Feuer (Choleriker) und Wasser (Phlegmatiker) Die Entschlossenheit und Energie des Cholerikers können den Sanguiniker motivieren und inspirieren. Die Ruhe und Stabilität des Phlegmatikers können dem Sanguiniker helfen, sich zu erden und innere Ruhe zu finden.


    3. Phlegmatiker (ruhig, ausgeglichen, gemeinschaftsorientiert)

    Stärken: Geduld, Loyalität, Friedfertigkeit, Beständigkeit. Ängste: Konflikte, Überforderung, Stress, Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Angst vor Trennung und Alleinsein. Starkes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Bestätigung. Mögliche Glaubenssätze: „Ich schätze Harmonie und Frieden und empfinde es als schwierig, aktiv auf Menschen zuzugehen.“ | „Die Welt ist oft hektisch und fordernd, ich suche nach Ruhe und Beständigkeit.“ Erwartungen: „Mach keinen Ärger. Sei brav und halte dich im Hintergrund.“ | „Störe den Frieden nicht und sei unkompliziert.“ Leitmotiv: „Du bist der Ruhepol, der Harmonie bewahrt.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "S"-Typ (Stetig)
    • Resilienztyp Groß: Der schiefe Baum
    • Angsttyp Riemann: Depressiv
    • Enneagramm-Typ: Typ 9 (Der Friedensstifter)

    • Element: Wasser
    • Sternzeichen: Krebs, Skorpion, Fische (Wasserzeichen)
    • Planet: Mond
    • Metall: Silber (Mond)
    • Edelsteine: Aquamarin, Jade
    • Repräsentationssystem: Kinästhetisch
    • Farbe: Blau
    • Laut/Vokal: „O“ (Mond)
    • Geruch: Lavendel – beruhigend und entspannend
    • Geschmack: Mild – wie Kamillentee, symbolisiert Sanftheit und Beständigkeit
    • Geste: Hand auf dem Herzen – symbolisiert Frieden und Verbundenheit
    Lichtseiten: Geduldig, zuverlässig, friedlich und ausgeglichen. Schattenseiten: Kann passiv, unentschlossen und wenig ehrgeizig sein. Neigt dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich zurückzuziehen.

    Stresspol: Feuer (Choleriker) Phlegmatiker könnten die intensive und dominante Natur des Cholerikers als überwältigend und stressig erleben. Heilung/Erlösung: Luft (Sanguiniker) und Erde (Melancholiker). Die Lebensfreude und Geselligkeit des Sanguinikers können dem Phlegmatiker helfen, mehr aus sich herauszugehen und das Leben zu genießen. Die Nachdenklichkeit und Tiefe des Melancholikers können dem Phlegmatiker helfen, ihre Emotionen besser zu verstehen und zu verarbeiten.


    4. Melancholiker (nachdenklich, zielorientiert, introvertiert)

    Stärken:
    Detailtreue, Zuverlässigkeit, analytisches Denken, Tiefgründigkeit. Ängste: Fehler machen, Kritik, Chaos. Angst vor Veränderung und Kontrollverlust. Strebt nach Sicherheit, Ordnung und Stabilität. Mögliche Glaubenssätze: „Ich muss sorgfältig und gewissenhaft handeln, um meine Ziele zu erreichen und Hindernisse zu überwinden.“ | „Die Welt ist ein komplexer Ort, der Tiefe, Genauigkeit und Vorsicht erfordert.“ Erwartungen: „Mach alles perfekt und enttäusche uns nicht.“ | „Sei gewissenhaft, halte dich an Regeln und vermeide Fehler.“ Leitmotiv: „Du bist der Hüter, der Ordnung und Sicherheit schafft.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "G"-Typ (Gewissenhaft)
    • Resilienztyp Groß: Pusteblume
    • Angsttyp Riemann: Zwanghaft
    • Enneagramm-Typ: Typ 4 (Der Individualist)

    • Element: Erde
    • Sternzeichen: Stier, Jungfrau, Steinbock (Erdzeichen)
    • Planet: Saturn
    • Metall: Blei (Saturn) 
    • Edelsteine: Amethyst, Onyx
    • Repräsentationssystem: Visuell, Kinästhetisch
    • Farbe: Grün
    • Laut/Vokal: „U“ (Saturn)
    • Geruch: Sandelholz – tief und erdend
    • Geschmack: Herb – wie dunkle Schokolade, symbolisiert Tiefe und Komplexität
    • Geste: Hand ans Kinn – symbolisiert Nachdenklichkeit und Analyse

    Lichtseiten:
    Sorgfältig, organisiert, verantwortungsbewusst und tiefgründig. Schattenseiten: Kann perfektionistisch, kritisch und pessimistisch sein. Neigt dazu, sich in Details zu verlieren und Veränderungen zu widerstehen.

    Stresspol: Luft (Sanguiniker) Melancholiker könnten die sprunghafte und weniger ernste Natur des Sanguinikers als chaotisch und unzuverlässig empfinden. Heilung/Erlösung: Feuer (Choleriker) und Wasser (Phlegmatiker). Die Entschlossenheit und Durchsetzungsfähigkeit des Cholerikers können dem Melancholiker helfen, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und aktiv zu werden. Die Ruhe und Beständigkeit des Phlegmatikers können dem Melancholiker helfen, seine Ängste zu beruhigen und innere Stabilität zu finden.

    * * *

    Das nicht benannte "fünfte, zentrale Temperament"

    Das Solare Temperament (ausgeglichen, harmonisch, erleuchtet)

    Stärken: Ausgeglichenheit, Harmonie, Empathie, Weisheit. Kombiniert Entschlossenheit und Führungsqualitäten des Cholerikers, die Begeisterungsfähigkeit und Kreativität des Sanguinikers, die Geduld und Beständigkeit des Phlegmatikers sowie die Tiefgründigkeit und Sorgfalt des Melancholikers. Ängste: Mangel an Harmonie, Uneinigkeit, Ungerechtigkeit. Angst vor innerem und äußerem Ungleichgewicht und Disharmonie. 
    Mögliche Glaubenssätze: „Ich strebe nach innerer und äußerer Harmonie und will anderen helfen, ihr eigenes Gleichgewicht zu finden.“ | „Die Welt ist ein Ort, an dem Ausgewogenheit und Harmonie erstrebenswert sind.“ Erwartungen: „Strahle und bringe Harmonie in unser Leben. Sei unser Mittelpunkt und unser Licht.“ | „Schaffe Frieden und Balance, wo immer du bist.“ Leitmotiv: „Du bist die Sonne, die Licht, Wärme und Leben spendet und alles ins Gleichgewicht bringt.“

    Entsprechung:
    • Element: Äther (das fünfte Element, oft als Quintessenz oder kosmisches Element betrachtet, das die anderen vier Elemente verbindet)
    • Sternzeichen: Die Sonne steht im Zentrum und beeinflusst alle Sternzeichen, daher keine spezifische Zuordnung zu einem Zeichen
    • Enneagramm: Christus-Typ (Integration der positiven Eigenschaften aller Typen)
    • Planet: Sonne
    • Metall: Gold (Sonne)
    • Edelsteine: Sonnenstein, Diamant
    • Repräsentationssystem: Integriert alle Repräsentationssysteme
    • Farbe: Gold
    • Laut/Vokal: „AUM“ (Sonne)
    • Geruch: Rosenblüten – duftend und harmonisch
    • Geschmack: Honig – süß und nährend, symbolisiert Ausgewogenheit und Fülle
    • Geste: Arme ausgebreitet – symbolisiert Erleuchtung und Harmonie
    Lichtseiten: Harmonisch, weise, inspirierend und ausgleichend. Schafft Balance und fördert das Wohlbefinden anderer. Schattenseiten: Kann sich überfordert fühlen, wenn Harmonie nicht erreicht wird. Neigt dazu, eigene Bedürfnisse zugunsten anderer zu vernachlässigen und könnte Schwierigkeiten haben, wenn die Dinge nicht im Gleichgewicht sind.

    Dieser "Christus-Typ" oder das Solare Temperament symbolisiert also einen Zustand höchster Ausgeglichenheit und Erleuchtung, bei dem die positiven Aspekte aller Temperamente und Typen in perfekter Harmonie integriert sind. 





    Geprägt oder angeboren?

    Temperamente gelten weitgehend als angeboren, da sie auf biologischen und genetischen Grundlagen beruhen. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass Temperamentstendenzen bereits in der frühen Kindheit erkennbar sind und mit biologischen Faktoren wie Gehirnstruktur, Hormonhaushalt und Neurotransmittern zusammenhängen.

    Was spricht für angeborenes Temperament?

    Frühkindliche Beobachtungen: Schon bei Neugeborenen zeigen sich deutliche Unterschiede im Verhalten, z. B. in Bezug auf Aktivitätsniveau, Reizbarkeit oder Anpassungsfähigkeit. Manche Kinder sind von Natur aus ruhiger, andere temperamentvoller.

    Genetische Einflüsse: Zwillingsstudien zeigen, dass Temperament zu einem erheblichen Teil genetisch veranlagt ist. 

    Biologische Grundlagen: Das Temperament ist eng mit der Funktion des Nervensystems und der Gehirnchemie verbunden. Zum Beispiel:

    • Sanguiniker: Hoher Dopaminspiegel → Geselligkeit, Optimismus.

    • Melancholiker: Sensibles limbisches System → Neigung zu Tiefgründigkeit und Vorsicht.

    Evolutionärer Nutzen: Temperamentstypen könnten evolutionär bedingt sein, um einer Gemeinschaft zu dienen. Unterschiedliche Temperamente fördern das Überleben, indem sie eine Vielfalt an Verhaltensweisen entwickeln: Während extrovertierte Typen wie Sanguiniker und Choleriker Führung und Innovation vorantreiben, tragen introvertierte Typen wie Melancholiker und Phlegmatiker mit Analyse und Stabilität bei.

    Umweltfaktoren und Erziehung können die Ausprägung von Temperamenten erheblich beeinflussen.

    Die Erwartungen, die nahe Angehörige, z. B. Eltern, unbewusst an ein Kind mit einem bestimmten Temperament stellen, können sich in einem Leitmotiv verdichten lassen. Diese Erwartungen beruhen oft auf unbewussten Zuschreibungen oder Interpretationen des Verhaltens des Kindes, das mit seinem Temperament bestimmte Reaktionen hervorruft.

    Hieraus prägen sich dann die Glaubenssätze, die einen Menschen zu dem werden lassen, der er ist. Sie beschreiben, wie jeder sich selbst und die umgebende Welt interpretiert. Die oben genannten Glaubenssätze stellen die Temperamente und ihre Sicht auf die Welt dar, indem sie Stärken und typische Denkweisen aufzeigen.


    Text und Fotos © 2024 Hans Jürgen Groß - Beratung | Coaching | Mentoring - www.drgross.eu




    Interpretation des Textes durch Google Gemini

    Der Text erzählt eine Geschichte, die allegorisch die vier Temperamente der klassischen Psychologie widerspiegelt und sie in Bezug zu einem Zustand innerer Ruhe und Weisheit setzt.
    Die vier Temperamente als Besucher
    • Der erste Besucher: Repräsentiert das cholerische Temperament. Er ist von Angst vor Kontrollverlust getrieben und reagiert impulsiv und entschlossen.
    • Die zweite Besucherin: Steht für das melancholische Temperament. Sie ist von Angst vor Veränderung und Verlust geprägt und neigt zu Pessimismus.
    • Die dritte Besucherin: Verkörpert das sanguinische Temperament. Sie sucht ständig nach Freude und Anerkennung und fürchtet Einsamkeit und negative Emotionen.
    • Der vierte Besucher: Repräsentiert das phlegmatische Temperament. Er ist ruhig und bedächtig, sucht nach Sicherheit und Beständigkeit.
    Der weise Alte als Gegenpol

    Der alte Mann steht im Kontrast zu den Besuchern. Er verkörpert eine tiefe innere Ruhe und Weisheit, die ihn von den Launen des Schicksals und den Ängsten der Menschen unberührt lässt. Er akzeptiert die Veränderungen des Lebens und erkennt die Vergänglichkeit aller Dinge.
    Die zentrale Botschaft

    Die zentrale Botschaft des Textes liegt in der Erkenntnis, dass die äußeren Umstände nicht unser Glück bestimmen, sondern unsere innere Haltung. Die Besucher, getrieben von ihren jeweiligen Temperamenten, suchen ständig nach Sicherheit und Glück in der äußeren Welt. Der weise Alte hingegen findet seinen Frieden in sich selbst.

    Die Geschichte unterstreicht die Bedeutung von:
    • Akzeptanz: Die Fähigkeit, Veränderungen zu akzeptieren und das Leben so anzunehmen, wie es ist.
    • Gelassenheit: Die Fähigkeit, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und nicht von Emotionen überwältigt zu werden.
    • Weisheit: Die Fähigkeit, das große Ganze zu sehen und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ereignissen zu verstehen.
    • Innere Ruhe: Die Fähigkeit, einen Zustand innerer Zufriedenheit zu finden, unabhängig von äußeren Umständen.

    Der alte Mann fungiert als eine Art Buddha-Figur, die die Illusion der Trennung von der Welt durchschaut und in vollkommener Harmonie mit dem Kosmos lebt.

    Zusätzliche Aspekte:
    • Das Pferd: Symbolisiert sowohl Freiheit als auch Besitz, Gewinn und Verlust.
    • Die Wildpferde: Repräsentieren die Unberechenbarkeit des Lebens und die Herausforderung, das Unkontrollierbare zu akzeptieren.
    • Der Sohn: Steht für die Verletzlichkeit des Lebens und die Notwendigkeit, auch Leid anzunehmen.

    Die Geschichte lädt den Leser dazu ein, über die eigenen Ängste und Sehnsüchte nachzudenken und eine tiefere Verbindung zu sich selbst und der Welt herzustellen.



    Zusammenfassung:

    Ein alter Mann erfährt ein Leben in Höhen und Tiefen. Seine ruhige Haltung und Weisheit stehen im Kontrast zu den Reaktionen seiner Mitmenschen. Eine Geschichte über Schicksal, Gelassenheit und die Unvorhersehbarkeit des Lebens. - Entdecke hierin die vier Temperamente: Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker und Phlegmatiker. Die Geschichte zeigt, wie diese angeborenen Persönlichkeitsmerkmale unser Leben beeinflussen.


    Stichworte:

    Lebensweisheit, Geschichte, Philosophie, Weisheit, Selbstreflexion, Geduld, Veränderung, Schicksal, Motivation, Inspiration, Gelassenheit, Glück, Biografiearbeit, Resilienz, Lerngeschichte, Choleriker, Melancholiker, Sanguiniker, Phlegmatiker, Temperamente, Entsprechungen, Persönlichkeitsmodell 




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