Sieben Jahre später: Erinnerungen an eine Reise nach Bamberg
Vor zwei Tagen erinnerte mich Google daran, dass ich vor sieben Jahren in Bamberg war. Diese Erinnerung ließ mich innehalten. Sieben Jahre - eine Zeitspanne, die angeblich ausreicht, damit sich der menschliche Körper komplett erneuert. Interessanterweise findet auch in der von mir praktizieren Biografiearbeit der Rhythmus der Sieben eine Bedeutung. Heißt das also, dass der heutige Jürgen nicht mehr physisch in Bamberg präsent war? Ein kurioser Gedanke, der mich zurückschauen ließ.
Die Reise nach Bamberg war Teil einer Vereinbarung mit meiner Partnerin, unter dem Jahr verschiedene Orte und Städte zu erkunden. Bamberg stand als Erstes auf unserer Liste. Vom 2. bis zum 5. Januar wollten wir die Stadt erleben. Wir brachen an einem Nachmittag des 2. Januars 2017 auf und erreichten Bamberg im Dunkeln. Unser Quartier, ein kleines Hotel inmitten der historischen Altstadt, war schnell gefunden. Das Auto parkten wir am Stadtrand in einer Garage, wir benötigten es für unseren Aufenthalt nicht mehr. Nach unserer Ankunft schlenderten wir durch die erleuchteten Gassen der Altstadt. Das markante Rathaus mit seinen Brücken fesselte unsere Aufmerksamkeit. Anschließend suchten wir eine Gaststätte zum Abendessen auf. Dies gestaltete sich schwierig, da ich mit stark entzündetem Zahnfleisch zu kämpfen hatte, was das Essen zu einer schmerzhaften Angelegenheit machte. Nach dem Essen ließen wir uns in einem alten fränkischen Gasthaus ein typisch Bamberger Bier schmecken, bevor es zurück ins Hotel ging.
Die Nacht war unruhig, da die Stadt nachts zahlreiche Besucher aus aller Welt anzog, die durch die Gassen zogen und ihre lauten Unterhaltungen bis in unsere Hotelzimmer hinauf trugen. Am nächsten Tag besichtigten wir den imposanten Dom, weitere historische Kirchen und das Kloster. Wir erkundeten die Ufer der Regnitz und tauchten in die Atmosphäre der Stadt ein. Am dritten Tag erkundeten wir das Stadtzentrum auf der anderen Flussseite und folgten der Regnitz innerhalb der Stadtgrenzen flussaufwärts.
Und schon war die Zeit in Bamberg vorbei. Am Morgen des 5. Januar frühstückten wir noch einmal in unserem Frühstückscafé, doch mein entzündetes Zahnfleisch machte das Essen nach wie vor schmerzhaft. Wir kehrten zum Hotel zurück, holten unser Gepäck und trugen es durch die Stadt zum Parkhaus. Um wieder mobil zu werden, mussten wir eine saftige Parkgebühr bezahlen.
Auf der Rückfahrt gab es dann einen Schreckmoment, als sich eine Eisplatte von einem Lkw löste und direkt auf mein Auto, auf die Windschutzscheibe prallte. Zum Glück blieb sie heil, und wir kamen heil zu Hause an. Am Nachmittag feierten wir dann den 78. Geburtstag meiner Mutter mit der Familie bei Kaffee und Kuchen.
All dies liegt nun sieben Jahre zurück, wie meine Fotos bezeugen. Die Erinnerungen sind noch präsent, aber die damit verbundenen Gefühle verblassen allmählich. Meine Zahnprobleme beschäftigten mich noch einige Zeit danach, sind aber mittlerweile kein Thema mehr. Dieser Kurztrip nach Bamberg ist bis heute der einzige seiner Art geblieben. Unser Vorhaben verlor sich in der Zeit.
Wenn man der Theorie folgt, dass sich der Körper alle sieben Jahre komplett erneuert hat, dann ist der Körper, der diese Erlebnisse erfuhr, nicht mehr derselbe. Der Geist jedoch ist in der Lage, das Erlebte zu erinnern und wiederzugeben.
Zusammenfassung:
In diesem Beitrag erinnere ich mich an eine Reise nach Bamberg vor sieben Jahren. Ich beschreibe die Sehenswürdigkeiten, die Atmosphäre und die Erlebnisse der Stadt und zeige die Bilder, welche damals entstanden. Gleichzeitig frage ich mich, ob der heutige Jürgen noch derselbe ist wie der, der in Bamberg war.
Stichworte: Bamberg, Weltkulturerbe, Reise, Erinnerung, Sieben, Rhythmus, Veränderung, Biografiearbeit
Kurz-Url. der Seite: https://t1p.de/Bamberg2017
Fotos und Text © 2017 / 2024 Hans Jürgen Groß
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