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Briefe aus der Zukunft, die in der Vergangenheit liegt

Gelegentlich schaue ich mir meine Aufzeichnungen an, die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Häufig reicht ein kleiner Anlass hierfür aus. So war es auch im Mai dieses Jahres, als ich zum wiederholten Male die Insel Wangerooge besuchte. Im Vorfeld hatte ich mir meine Notizen aus dem Jahr 2008 angesehen, als ich das erste Mal auf dieser Insel war.

In der Kladde, die ich damals als Reisetagebuch benutzt habe, fanden sich auch Notizen aus dem Januar 2009. Ich war damals von einem befreundeten Paar an die Ostsee eingeladen worden. Das Paar hatte eine Journey-Ausbildung (eine Weiterentwicklung, die auf dem NLP basiert) absolviert und wollte diese Methodik in ihre Arbeit einbinden. Dafür sollte ich als Proband und Feedback-Geber dienen.

So ging ich mehrere Tage auf imaginäre Reisen in meine Vergangenheit und Zukunft. Ich war zum damaligen Zeitpunkt gerade 50 Jahre alt geworden. Beruflich lief die Steuerkanzlei gut, und immer mehr Coaching-Aufträge erreichten mich. Dies führte zu einer Zerrissenheit zwischen der wirtschaftlich notwendigen Tätigkeit des Steuerberaters und der damit verbundenen Versorgung von Familie und Haus sowie dem immer lauter werdenden Ruf, Menschen mit meiner Coachingtätigkeit zu begleiten. Meine Zeit war einfach nicht teilbar. Und die Zeit, die ich in Coaching-Sitzungen investierte, ging meinen Mandanten und Mitarbeiterinnen verloren. Sollte ich wirklich diesen Weg weitergehen? Und wie könnte dies gelingen? Das waren die Fragen, die mich damals beschäftigten, deren Beantwortung ich dann auch auf meinen Reisen suchte.

Die Sitzungen endeten damit, dass ich einen Brief aus meiner Zukunft in 10 Jahren an mich selbst schrieb. Seit diesen Briefen sind nun bereits mehr als 14 Jahre vergangen und es ist interessant zu lesen, was ich mir damals geschrieben habe. Vieles hiervon ist so eingetreten.

Doch beim Lesen stellte sich ein unbestimmt bewertendes Gefühl ein. Kann man so etwas überhaupt schreiben? Ist dies nicht egoistisch, selbstbezogen? Scheinbar größenwahnsinnig, die eigenen Grenzen und Möglichkeiten verkennend? Und wenn dem so ist? Wer dürfte so mit mir sprechen, mich so annehmen und stärken, wenn nicht ich selbst?

Die nachfolgenden Brieftexte sollen Mut machen, liebevoll und unterstützend mit sich selbst umzugehen, an sich und seine Impulse zu glauben.





* * *




6. Januar 2009

Lieber Jürgen, wir sind heute gemeinsam auf eine Reise gegangen.
Ich danke Dir dafür. Du hast gesehen, dass Du Dich nicht verstecken musst, dass Deine Talente leuchten dürfen und müssen. Es ist Deine Aufgabe, die Menschen mit Deinem Licht zu wärmen. Zeige allen, was in Dir steckt. Bringe Dein Licht nach außen zum Leuchten.

Dein Jürgen

7. Januar 2009

Lieber Jürgen, danke, dass Du mit mir auf die Reise gegangen bist. Ja, es ist so weit. Du stehst davor, Deine Aufgabe anzunehmen. Eine Aufgabe mit viel Spaß und Freude, Leichtigkeit, bei der Du ganz Du selbst sein darfst und bei der es keine Gefahren gibt; nichts, vor dem Du Dich schützen musst. Du bist bereit, in der Fülle zu leben.

Dein Jürgen


8. Januar 2009

Lieber Jürgen, ich schreibe Dir aus der Zukunft. Ich habe es geschafft! Alles geschieht aus dem Zugang zu Deiner inneren Quelle und ich danke Dir dafür, dass Du vor 10 Jahren die Weichen dahingestellt hast, dass all dies möglich wurde. Das Leben ist kraftvoll und in tiefen Frieden. Alles geschieht, weil es geschieht. Es gibt nichts zu tun. Alles ist da, was wirklich wichtig ist. Die Menschen sind da, umgeben mich, wollen an dieser Quelle und Kraft teilhaben. Danke, dass Du diesen Weg gegangen bist. Habe Vertrauen, dass alles richtig ist, was Du tust und dass Du auf dem richtigen Weg bist. Vertraue Dir und Deiner inneren Wahrheit.

In Liebe, Dein Jürgen


9. Januar 2009

Lieber Jürgen, ich liebe Dich! 

Seit gut zu Dir. – Gehe los! - Jetzt!

Dein Jürgen




Wenn Du Dich selbst hieran versuchen möchtest, empfehle ich Dir, einige Dinge zu beachten: 
  • Sei ehrlich zu Dir selbst.
  • Sei offen für neue Ideen.
  • Schreibe regelmäßig.

Ich hoffe, Du findest das Schreiben von Briefen an Dich selbst genauso lohnend wie ich!

Hier sind einige zusätzliche Tipps für das Schreiben von Briefen an Dich selbst: 

Schreibe über Deine
  • Gedanken, Gefühle und Erfahrungen.
  • Ziele und Wünsche.
  • Erfolge und Herausforderungen.
  • Liebe und Dankbarkeit.
  • Alles, was Dir wichtig ist.

Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten, wenn Du Briefe an Dich selbst schreibst. Der wichtigste Punkt ist, dass Du ehrlich zu Dir selbst bist und Deine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringst.


© 2009 / 2023 Hans Jürgen Groß


Zusammenfassung: Der Text ist eine Zusammenfassung der Erfahrungen des Autors mit dem Schreiben von Briefen an sich selbst. Er stellt fest, dass das Schreiben von Briefen an sich selbst ein lohnendes und heilendes Erlebnis sein kann. Es kann helfen, die eigenen Gedanken und Gefühle zu erkunden, Ziele zu setzen und Motivation zu finden.

Schlagworte: 
Selbstliebe, Selbstfürsorge, Selbstentwicklung, Tagebuchschreiben, Briefe an sich selbst, Beratung, Coaching, Mentoring

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