Translate

Karneval des Kindes: Erinnerungen an frühe Rosenmontage

Im Karnevalstreiben, 
frei von der Last des Urteils, 
tanzt die Seele unbeschwert 
im eigenen Licht.


Rosenmontag – ein Name, der den Höhepunkt des Karnevals markiert und in meiner Erinnerung eine geradezu magische Anziehungskraft besaß. Ein Festtag meiner jungen Jahre, der, obwohl nur drei Tage lang, in meiner Erinnerung wie ein ganzer Monat voller unbeschwerter Freude und bunter Farben erscheint.

Auf meiner Lebensreise bis zum heutigen Tag ist der Bezug zum Karneval gänzlich verloren gegangen. Doch in meiner Erinnerung lebt er als etwas Besonderes des Kindes, das ich war, weiter und strahlt unvergesslich. Beim Blättern in meinem Fotoalbum werden die Erinnerungen an diese Zeit wieder lebendig.


Schon am Mittag des Rosenmontags erwachte die Küche zum Leben. Bunte Luftschlangen zierten den Raum, während fröhliche Karnevalslieder aus dem Radio ertönten. Mein Vater sang, wenn er zu Hause war, die Lieder mit, meine Mutter zeigte sich in ausgelassener Stimmung. *  Von den Kappenbällen, die meine Eltern einige Male besucht hatten, brachten sie kleine Mitbringsel mit – bunte Papiermützchen, die ich stolz trug und in meine Spiele integrierte.

Ein besonderer Höhepunkt waren die Kinderkarnevalsfeiern im Parkhotel, in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Hauses. Mit meinen Cousins im Schlepptau, bestückt mit prächtigem Federschmuck, tauchten wir ein in fantasievolle Welten. Kinder, geschminkt und verkleidet, bevölkerten den Saal, und ausgelassener Tanz und fröhliches Lachen füllten den Raum.

1963 - wer mich sucht! Seht ihr den laut Lachenden? - Erster von links

Unvergessen auch die Papierkapitänsmütze meines Vaters, die mich in einen waschechten Seefahrer verwandelte. Noch Wochen später auf meiner Abenteuerreise auf unserem Gartenteich steuerte ich mein imaginäres Schiff durch die stürmische See und träumte von fernen Welten.

1965 - der damals so große Teich, wirkt auf dem Foto so klein

In der Schule war der Rosenmontag ein willkommener Ausbruch aus dem Alltag. Gemeinsame Feiern oder Wanderungen prägten diesen Tag, bis in die 6. Klasse, als diese Tradition endete. Mit 12 Jahren, im Sultans-Kostüm, das meine Oma liebevoll genäht hatte, feierte ich meine letzte Karnevalsfeier in der Schule. Es war auch das letzte Mal, dass ich ein Karnevalskostüm trug.

1971 - Erster von rechts


1971
Auch nach dieser Zeit fand der Rosenmontag nach der Schule seinen Platz in unserem Zuhause. Meine Mutter, Großmutter und ich versammelten uns vor dem Fernseher, um die Karnevalsumzüge in Köln, Düsseldorf und Mainz zu verfolgen.

Heute mag der Rosenmontag für mich nicht mehr die Bedeutung haben wie früher. Doch er war in meiner Kindheit ein ganz besonderer Tag. Eine Insel voller Freude, Spaß und unbeschwerter Momente in einer eher beschwerlichen Zeit. Diese Erinnerungen sind mir bis heute geblieben und ich schätze sie in besonderem Maße. Gern teile ich die fotografischen Zeugnisse dieser Zeit an dieser Stelle mit Dir.



* Mein Vater arbeitete damals in einem Drei-Schicht Modell. An den Tagen an denen er Frühschicht hatte, war er bereits ab dem frühen Nachmittag zu Hause.



Zusammenfassung:
Als Kind war der Rosenmontag für mich ein magischer Tag, an dem man ausgelassen sein durfte, sich in fremde Welten hinein versetzt sah. An diese Zeit erinnert mich noch heute ein Fotoalbum das Augenblicke meiner Kindheit festhielt. Heute habe ich den Bezug zum Karneval verloren, aber die frühen Rosenmontage leben in meiner Erinnerung weiter.

Stichworte:
Karneval, Fasching, Rosenmontag, Erinnerung, Lebensschatz, Kindheit, Kindheitserinnerung, Ausgelassenheit, Feier 

© 2024 - Hans Jürgen Groß


Beliebte Posts