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Die Gärtnerin und ihr Garten: Eine Geschichte über den Wandel der Jahreszeiten und die Kraft der Erinnerung


In einem kleinen Garten, an einem namenlosen Ort lebte eine Gärtnerin, die den Frühling und Sommer über ihre Pflanzen mit Hingabe umsorgte. Sie goss, düngte und beschützte sie vor Schädlingen, sodass ihr Garten in voller Pracht erblühte. Die bunten Blüten dufteten süß, die saftigen Früchte lockten die Vögel an, und die grünen Blätter spendeten Schatten. Doch eines Tages spürte sie ihre Kräfte schwinden. Kaum spürbar war der Sommer in den Herbst gewachsen. Es war die Zeit der Herbst-Tages- und Nachtgleiche.

Für einen flüchtigen Augenblick befand sich alles im Gleichgewicht. Tag und Nacht waren in perfekter Balance, genau wie ihre Vorstellung von der äußeren Welt um sie herum. Doch fortan bewegte sich die Natur vom Licht in die Dunkelheit, und sie selbst zog es von außen nach innen. Die Gärtnerin erkannte, dass es an der Zeit war, ihre Aufmerksamkeit auf die Innenwelten zu richten und ihren inneren Garten zu pflegen.

Sie begann, sich mit ihren Erinnerungen und Gefühlen auseinanderzusetzen, genau wie sie es mit ihren Pflanzen getan hatte. Die Erinnerung an die Freude, die sie empfand, als sie zum ersten Mal einen Samen in die Erde steckte, stieg in ihr auf. Sie spürte den Stolz, den sie fühlte, als sie das erste Grün aus dem Boden sprießen sah. Die Gärtnerin dankte den Pflanzen für ihre Schönheit, ihren Duft und ihren Geschmack. Gleichzeitig verstand sie, dass der Übergang zu einem anderen Extrempunkt kein Ende, sondern vielmehr ein Neubeginn war. Die Früchte, die im Frühling gereift und im Sommer herangewachsen waren, standen nun zur Verfügung, um sie in der dunklen, wachstumsarmen Zeit zu versorgen. Ebenso konnten die Bilder, Geräusche und Gefühle, die sie erlebt und in sich aufgenommen hatte, sie durch diese Zeit begleiten.

All dies würde geschehen, bis ein neuer Frühling das Licht und das Leben in einem neuen Jahr zurückbrachte. Und vielleicht, so dachte die Gärtnerin, könnte sie im kommenden Jahr etwas mehr loslassen, weniger eingreifen und kontrollieren. Sie könne darauf vertrauen, dass das Leben selbst gut für sich sorgte. Sie könnte sich mehr dem Fluss der Natur anpassen und sich von ihr inspirieren lassen. Doch dies würde sie erst im nächsten Jahr herausfinden, und sie freute sich darauf, diesen neuen Weg zu erkunden.



Zusammenfassung:
Diese Geschichte erzählt von einer Gärtnerin, die ihren Garten im Frühling und Sommer liebevoll pflegt, aber im Herbst ihre Kräfte schwinden spürt. Sie beschließt, sich auf ihre Innenwelten zu konzentrieren und ihren inneren Garten zu pflegen. Sie erinnert sich an die Freude, die sie mit ihren Pflanzen erlebt hat, und dankt ihnen für ihre Gaben. Die Gärtnerin versteht, dass der Übergang in die Dunkelheit kein Ende, sondern ein Neubeginn ist. Sie freut sich auf das nächste Jahr, in dem sie mehr loslassen und dem Fluss der Natur folgen will.


Stichworte:
  • Garten
  • Jahreszeiten
  • Erinnerung
  • Mabon
  • Mythologie
  • Tages- und Nachtgleiche
  • Herbst
  • Herbstanfang

Nachwort:
Am 23. September 2023 um 8:49 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit beginnt der Herbst 2023. Tag und Nacht sind dann astronomisch gesehen überall auf der Welt gleich lang.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen Herbstanfang 2023.



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