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Oma´s Osterüberraschung - Teil 7. das Geheimnis des Osterberges

Ich hatte den Kopf sanft nach hinten gelegt. Die geschlossenen Augen der Sonne zugewandt spürte ich den sanften warmen Wind auf meiner Haut. Hörte das rauschen des Meeres.

Rumpel, Knall, Peng.

Wie, was? Das ist doch nicht das rauschende Meer! - Unsanft erwachte ich aus meinem Traum. Noch bevor ich wieder ganz in dem Tagesbewusstsein angekommen war, vernahm ich aus der Ferne die schnellen Schritte auf der Treppe.

„Hans Jürgen, Hans Jürgen“, rief der alte Bär ganz aufgeregt, während er in mein Zimmer erstürmte. „Er war wieder da! Wahnsinn! Er war wieder da!

Langsam kam ich in der Wirklichkeit an. Ich war nicht am Meer, sondern lag noch zu Hause im Bett. Es war Ostersonntag. Am Vorabend hatten der Bär und ich den Osterberg fertig gestellt. Und dann noch lange beieinander gesessen und miteinander geredet. Es war spät geworden an diesem Vortag. Der Sonntag war bereits hereingebrochen, als ich endlich in mein Bett fiel. Und nun?

„Was ist denn passiert“, fragte ich den alten Bären. „Der kleine Hase, Hans Jürgen! Er war wieder da! Ich habe ihn eben im Blumenbeet getroffen. Aber nun ist er wieder fort und ich soll dir von ihm frohe Ostern wünschen.“

„Langsam, langsam, alter Bär. Erzähle bitte der Reihe nach“, bat ich den Bären.

„Also, ich wurde vor ungefähr einer Stunde wach. Da es noch still im Haus war, machte ich einen kleinen Spaziergang um das Haus. Als ich an dem Blumenbeet im hinteren Teil des Gartens angekommen war, hörte ich ein Rascheln und dann eine leise Stimme. Es war der kleine Hase, der im letzten Jahr eine ganze Woche unser Gast war. Er erzählte mir, dass er auch in diesem Jahr in der Welt unterwegs war, um zu erfahren, wie die Menschen Ostern feiern. Er sei bereits auf dem Heimweg gewesen, als er von dem Oberosterhasen einen Funkspruch erhielt. Im Osterland hatte man von unserem Osterberg erfahren. Und die fanden das so interessant, das sie den kleinen Hasen bei uns vorbei schickten, um sich diesen anzusehen. Und stell dir vor, Hans Jürgen. Unser Berg soll ein Geheimnis beinhalten, wie der kleine Hase erzählte. In diesem Berg soll die gesamte Symbolik des Osterfestes versteckt sein. Irre, nicht? - Unsere Osterüberraschung! - Jedenfalls erzählte der keine Hase, das der Berg stellvertretend für das Mysterium von Golgatha steht. Aber es ist nicht der Berg des Leids mit den Kreuzen, sondern der Berg der Auferstehung, des neuen Lebens. Das Martyrium ist bereits überwunden, die Liebe und Vielfalt des Lebens haben wieder Einzug in die Welt gefunden. Das kann man an den Blumen, dem Moos und den Hasen sehen. - Ich habe dann dem Hasen unseren Osterberg gezeigt und er hat sich einige Notizen gemacht und schon war er wieder weg. - Na diesen Abgang, kennen wir ja schon aus dem letzten Jahr.“



Alter Bär, das ist ja eine interessante Interpretation unseres Osterberges. Da wäre ich selbst nicht drauf gekommen. Und ob dies wohl meiner Oma so bewusst war? - Komm, ich ziehe mich schnell an und dann besprechen wir das Ganze mal gemeinsam auf unserem Osterspaziergang. Einverstanden?“

Hier endet meine Erzählung von Oma´s Osterüberraschung. Was es mit dem Osterspaziergang auf sich hat, ist eine ganz andere Geschichte. Kennt ihr des Pudels Kern?








Tag 6. - die erträumte Gestalt






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