Tränen für einen Schnupfen – wie die Ängste meiner Mutter mich prägten (und was mich befreite) - im Dialog mit einer KI
Manche Worte der Eltern berühren uns auf einer tiefen Ebene, wenn wir sie hören. Ein Satz meiner Mutter, der mich gestern besonders traf, lautete: „Ich habe geweint, wenn du einen Schnupfen hattest.“ Erst heute verstehe ich: Dieser Satz steht nicht nur stellvertretend für meine Kindheit – er beschreibt sogar meinen lebenslangen Umgang mit Krankheit und Ärzten. Eine Geschichte über vererbte Ängste … Ein Pfingstbesuch und seine Erinnerungen Gestern besuchte ich meine Eltern. Meine 86-jährige Mutter, seit ihrem Schlaganfall zwar gebrechlich, ist noch immer von jenem dominanten Temperament geprägt, das unsere Familie so stark bestimmte. Mein 87-jähriger Vater – müde, in sich gekehrt und fürsorglich – wirkt, als sei die beginnende Demenz der einzige Zufluchtsort, in dem er endlich Ruhe vor den Ansprüchen seiner Frau finden kann. Wie so oft schwelgte meine Mutter in Anekdoten aus meiner Kindheit. Plötzlich fiel jener Satz, der mich zum Innehalten brachte: „Ich habe geweint, wenn du...