Translate

Die Wiederkehr der Göttin - eine Botschaft aus alten Tagen





In den alten Zeiten, als Riesen, Göttinnen und Götter das Bild der Welt bestimmten, spielt meine heutige Geschichte, die ich euch erzählen möchte:


Die Wiederkehr der Göttin Ostara - eine Botschaft aus den alten Tagen

Im kalten Schatten des Krieges zwischen den Jahreszeiten war das Land gefesselt. Der Herbst hatte einst reiche Früchte geboren, üppig und prall, ein Geschenk der Natur an die Menschen. Doch Gier und Neid entfachten einen grausamen Kampf um die Vorräte. Der Winter, verbündet mit dem Tod, nutzte die Gelegenheit, seine Herrschaft auszudehnen. Er riss die Früchte vom Geäst, schleuderte eisige Blitze auf die Felder und hüllte das Land in einen dicken Mantel aus Schnee und Eis.

Die Menschen, einst geborgen und satt, litten nun unter der Kälte und dem Hunger. Die einst so fröhlichen Lieder verstummten, nur ein leises Klagen war zu hören. Die Felder, einst voller Leben und Pracht, lagen brach und starr. Die Bäume, kahl und geisterhaft, ragten in den Himmel.

Inmitten dieser kalten, starren Winterlandschaft saß Ostara, die Göttin des Frühlings, in ihrem verborgenen Hain. Ihr Blick war auf den Mond gerichtet, der silbern am Himmel schwebte. In seinem kalten Licht spiegelte sich die Trostlosigkeit der Welt wider.

Der Mond war Zeuge des Krieges gewesen, der das Land verwüstet hatte. Er hatte gesehen, wie dieser die Früchte des Herbstes in Gier und Neid versinken ließ, wie der Winter die Herrschaft übernahm und Leben und Wärme aus der Welt vertrieb.

Mit leiser Stimme flüsterte der Mond Ostara zu: „Die Erde leidet. Die Menschen frieren und hungern. Die Natur ist verdorrt und verkümmert.“

Mit einem tiefen Atemzug erhob sich Ostara. Ihre zarten Hände, geformt wie Knospen, streckten sich nach der Sonne aus, die sich hinter den Wolken versteckt hatte. In ihrem Leib spürte sie die ziehende Kraft nach Hingabe an das Leben. Nach dem Versprechen des Neuen, das Leben erschafft. In ihrem Herzen entfachte sich ein Feuer, ein unbändiger Wille, Leben und Wärme in die Welt zurückzubringen.

An ihrer Seite stand der Hase, ihr treuer Begleiter. Schnell und flink, anpassungsfähig und fruchtbar, verkörperte er die Lebendigkeit und die Freude am Dasein. Mit seinen sanften Augen und seinem weichen Fell spendete er Trost und Wärme.

Ostara und der Hase begaben sich auf die Reise durch das erfrorene Land. Mit jedem Schritt, den sie taten, hauchte Ostara neues Leben in die Erde. Schneeglöckchen und Krokusse sprossen aus dem gefrorenen Boden; zarte Knospen öffneten sich zaghaft der Sonne. Ostara sang Lieder voller Liebe und Hoffnung, und ihre Worte weckten die Lebensgeister in den Menschen.

Sie lehrte den Menschen die alten Künste des Heilens und der Fürsorge. Sie zeigte ihnen, wie man die Erde pflegt und die Früchte der Natur erntet. Sie ermutigte sie, ihre Herzen zu öffnen und die Kraft der Gemeinschaft zu spüren.

Und so geschah es, dass Empathie und Fürsorglichkeit, die Liebe in den Menschen erwachen ließ. Sie halfen einander, teilten ihre Vorräte und wärmten sich gegenseitig. Die Felder erblühten, die Bäume trugen wieder Früchte, und die Menschen erwachten zu neuem Leben. In ihren Augen spiegelte sich die Freude am Dasein, und ihre Herzen waren erfüllt von Dankbarkeit für Ostara, die Göttin, die ihnen die Lebenskraft zurückgebracht hatte.


Ostaras Botschaft an uns lautet: 

Wo Liebe ist, wächst das Leben.

Möge diese Botschaft euer Herz berühren und in einen neuen, liebevollen Frühling führen.





Nachtrag:

Ostaras Botschaft an uns lautet:

Wo Liebe ist, wächst das Leben.

Aber was tun, wenn ihr eurer Gegenüber nicht lieben könnt, da es euch so viel Schmerz zugefügt hat, ihr gar den Feind in ihm seht?

Schaut ihm tief in die Augen und erkennt:
  • Der Schmerz, den ihr spürt, ist euer eigener Schmerz.
  • Die Angst, die ihr empfindet, ist eure eigene Angst.
  • Eure Gefühle gehören ganz allein euch. 
Der andere, der euch da gegenübersteht, ist ebenso eine Kreatur unter dem Himmelszelt, so wie ihr es seid. Mit allen Ängsten, Hoffnungen und Erwartungen.

Der scheinbare Feind ist das Spiegelbild eures Inneren. Und wenn ihr euer Spiegelbild nicht lieben könnt, dann wertschätzt es.

Preist den Mut, sich zu einem Werkzeug zu machen, das die Welt im Gleichgewicht hält und Neues erschafft.

Rühmt eure Hoffnung auf eine Zukunft, auf neues Leben. Diese Hoffnung hindert daran, eure gemeinsame Welt zu vernichten, auch wenn ihr dazu in der Lage seid.

Erkennt, dass alles im Kreislauf von Werden, Wachsen und Vergehen fließt. So wie die Jahreszeiten, auch ihr selbst und das Bild im Spiegel, das ihr seht.

Was also tun, wenn keine Liebe spürbar wird?

Sendet der Welt den Frieden, den ihr euch für euch selbst erwünscht.

Auf dem Boden des inneren Friedens kann die Saat der Liebe gedeihen.




© 2024 – Hans Jürgen Groß




Anmerkung:

Die Göttin Ostara ist der von Jacob Grimm durch philologischen Vergleich hergeleitete Name für eine vermutete germanische Frühlingsgöttin. Als Quelle bezog sich Grimm dabei auf den angelsächsischen Mönch und Kirchenhistoriker Beda, der die Herkunft des Wortes „Easter“ (Ostern) mit einer früheren germanischen Göttin namens „Eostrae“ erklärte. Die Existenz dieser Göttin wird von vielen Wissenschaftlern jedoch bestritten oder zumindest stark angezweifelt.

Die Brüder Grimm, Jacob (1785–1863) und Wilhelm (1786–1859), waren Sprachwissenschaftler und Volkskundler. Sie sind bekannt für ihre gemeinsamen Veröffentlichungen, insbesondere ihre weltberühmten Kinder- und Hausmärchen und das Deutsche Wörterbuch.


Vertiefendes Bonusmaterial:

Videozusammenfassung


~~~~~

Interaktive Textanalyse

Der Text ist ein Samen für eine andere Zukunft.
Und wie Ostara lehrt: Samen brauchen Zeit, Geduld und Pflege.
Aber sie wachsen. Wenn wir sie pflanzen.





Zusammenfassung:

Die Wiederkehr der Göttin Ostara: Eine Geschichte über Liebe, Hoffnung und neues Leben

In den kalten Schatten des Krieges zwischen den Jahreszeiten versinkt das Land in Leid und Dunkelheit. Ostara, die Göttin des Frühlings, sieht die Not der Menschen und beschließt, neues Leben in die Welt zu bringen.

Die Geschichte von Ostara ist eine zeitlose Erzählung über die Kraft der Liebe und die Überwindung von Herausforderungen. Sie inspiriert uns, unsere Herzen zu öffnen, die Kraft der Gemeinschaft zu spüren und uns für eine Welt voller Liebe und Mitgefühl einzusetzen.



Stichworte: Ostara, Ostern, Frühling, Liebe, Feindschaft, Hoffnung, Erneuerung, Natur, Mythologie, Spiritualität, Transformation, Wachstum, Zyklus, Jahreszeiten, Göttin, Hase, Frieden, Gemeinschaft, Heilkunst, Fürsorge, Dankbarkeit, Beratung, Coaching, Mentoring


Videoversion:







Beliebte Posts